„Ursprünglich galten bei allen Völkern Bildzeichen und Buchstaben als heilig, mit besonderer Macht geladene Zeichen, die nur von bestimmten Priestern verstanden werden konnten. So besitzen Schriftzeichen Schutz und Heilkraft.“
Kompendium für Alphabeten „Der Große Brockhaus“, 1953, Verlag F.A. Brockhaus, Wiesbaden
Beschäftigung mit Funktion und Qualität von Schriftzeichen:
Anspruch war ein Zeichensystem, dessen einzelne Bestandteile einen formalen Buchstabencharakter aufweisen. Dieses System soll sich jedoch von bestehenden Schriftzeichensystemen distanzieren. Die Formgewinnung der einzelnen Elemente des Zeichensystems beruhen auf einer handelsüblichen Bandnudelsorte, die in unterschiedlichen Kombinationen den Charakter von Schriftzeichen erhalten. Das Zeichensystem erhält durch bestimmte Behauptungen ein formales Regelwerk.
Warum ein Zeichensystem für Hexenformelns?
Schriftzeichen haben in allen Epochen der Zeitgeschichte erheblichen Einfluss auf unterschiedliche Gesellschaftsbereiche wie Wirtschaft, Religion, Kultur oder Recht ausgeübt. Der Schreiber bekam dabei oft die überlegene Rolle des Magiers und Priesters zugesprochen. Mit Hilfe der Möglichkeit des geschriebenen Wortes wurde immer schon Macht ausgeübt und demonstriert. Durch die Erkenntnis: „Wissen ist Macht“ und der Fähigkeit Wissen mit Hilfe von Schriftzeichen zu fixieren, kann jeder einzelne ein mächtiges Werkzeug nutzen, ähnlich einem Zauberstab.
Einsatzgebiete:
Anwendungsgebieten für die Lettern: Stoffmuster im Textildesign, dekorativer Ohrschmuck im Projekt „Gold-Galaxien“. Einsatzgebiet der Syntax des Zeichensystems: Ein Übersetzungsprogramm für Zaubersprüchen der modernen Hexe von heute.
- Nudel Notation: Entwicklung eines Zeichensystems für Hexenformeln
- Projekt: Phantastische Lettern – Hexenwerk
- Betreuung: Bettina Krugsperger, Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg – Fakultät für Gestaltung
- Schriftdesign: Katrin Hauf
- Umsetzung: 2009
Bildgalerie »Phantastische lettern«
